Mein Buhl gesellt sich immerdar mir wie die Monat ihrem Jahr, und schon vom ersten Januar, da mich die Kälte heftig störet. In allem tut sie ihre Pflichten von Herzen und von Angesicht. Und auch im Hornung lüg ichs nicht, wenn auch die Kälte mich empöret. Sie macht mich so krank und oft gesund mit Lieb und Leid zu mancher Stund, das kommt vom März, er tut ihrs kund, wie ich von Ärzten hab gehöret. Das Glück ist gut für Mißgeschick, und wenn ich wähn, ich sei im Glück, verkehrts April im Augenblick. Halb hie und dort ist sie betöret. Sie ist gar hübsch und wohlgetan, das nimmt sie sich vom Maien an, ist Glückes voll für einen Mann und gibt den Freuden so gern Tribut. Haar, Mund, die Wangen von Karmin, die Augen klarer als Rubin, mir ists im Junilicht gediehn, er prangt in Blüten, erhitzt das Blut. Es hat der Juli seinen Fleiß gelegt auf ihre Brüstlein weiß, ihr blanker Arm, ihre Händchen heiße -- recht wie das Silber in der Glut. O prächtiges Weib, o schöne Dirn, so rund gedrechselt wie die Birn, wie der August von lichter Stirn, voll Lust und auch voll gutem Mut. Sie tut es auch dem September nach, dem es an Fremdheit nie gebrach, darum er machet laß und schwach diesem stimm ich nun in Schwiegen ein so würd ich bald vergessen.
Harald Schmidts drittes Kabarettprogramm "Schmidtgift" als Audio-CD, aufgenommen am 11. Januar 1995 in Düsseldorfer Kom(m)ödchen.
Diese CD ist ein Muß für jeden Kabarett-Freund und/oder Harald-Schmidt-Fan.
Titel: | Harald Schmidt live: Schmidtgift |
Verlag: | WortArt, Köln |
Jahr: | 1995 |
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